Historischer Überblick

Bad Schönborn als heutige Doppelgemeinde, mit den ehemals selbständigen Kurorten Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim, ist mit vielen Ereignissen der letzten Jahrhunderte zu verbinden. Die Geschichte der ehemals selbständigen Gemeinden reicht allerdings weiter zurück und Funde aus der Steinzeit, der Bronzezeit und aus der älteren Eisenzeit lassen erkennen, dass hier schon vor über 2800 Jahren Menschen lebten.

Im folgenden geschichtlichen Überblick werden lediglich die für Bad Schönborn prägendsten Ereignisse in Kurzform aufgeführt um einen Überblick über die Geschichte der jeweiligen Ortsteile und Bad Schönborn als eine Doppelgemeinde darzustellen.

Ein ausführlicherer Umriss der Geschichte Bad Schönborns steht Ihnen am Ende der Seite zum Herunterladen zur Verfügung.

Sollten Sie sich noch detailierter über die Geschichte Bad Schönborns informieren möchten, dürfen wir Ihnen unsere Ortschronik in gebundener Form ans Herz legen, die bei der Gemeindeverwaltung erhältlich ist und in der sie weitere historische Informationen finden.

Langenbrücken

Mingolsheim


1269
Der Bischof von Speyer erwirbt die Herrschaftsrechte an Langenbrücken. Zu diesem Zeitpunkt wird der Ort erstmalig als "Langenbrucke" erwähnt.


773
Mingolsheim wird erstmalig im Lorscher Codex erwähnt. Der Lorscher Codex ist ein handschriftlich angelegtes Buch der Lorscher Rechtsabtei.


1341
Der Verkehrsknoten Langenbrücken spielt eine bedeutende Rolle im Zoll- und Geleitsystem des Mittelalters.


1353
Mingolsheim fällt unter die Herrschaft des Bischofs von Speyer.


1766
Ein prägendes Ereignis für Langenbrücken: Fürstbischof Christoph von Hutten lässt ein Schwefelbad in Langenbrücken errichten und das Schwefelwasser zum Schloß Kislau leiten.


1759
Ein erster Nachweis eines Schwefelwasser-vorkommens wird auf dem heutigen Gelände der St. Rochus-Kliniken entdeckt.


1802
Nachdem Langenbrücken jahrelang dem Besitz des Fürstentums Speyer angehört hat, geht dieser Besitz auf die Markgrafschaft Baden über.


1825
Ein bedeutendes Jahr für Mingolsheim. Auf der Suche nach Trinkwasser stößt man auf eine Schwefelquelle, die noch heute für den Kurbetrieb von großer Bedeutung ist.


1824
Franz Peter Sigel erwirbt das Schwefelbad Langenbrücken und lässt die Quellen wieder sprudeln. Gäste aus ganz Europa besuchen den Ort. Bis heute ist die markante Kastanienallee und der Kursaal im Weinbrennerstil aus dieser Zeit erhalten.


1835
Zehn Jahre nach dem Schwefelquellenfund wird die erste Kuranstalt unter der Bezeichnung  „Schwefelbad Mingolsheim“ in Betrieb genommen.


1965
Dem Ort wird durch die Landesregierung Baden-Württemberg der Namenszusatz „Bad“ verliehen.
Ab diesem Zeitpunkt heißt der Ort „Bad Langenbrücken“.


1964
Mingolsheim wird der Namenszusatz „Bad“ verliehen, der für den Kurort bis heute von großer Bedeutung ist.


1969
Mit der Karl-Sigel-Quelle wird erstmals eine Thermalsole erschlossen.


1970
Durch eine erneute Bohrung in fast 645 m Tiefe stößt man 1970 auf eine Thermal-Sole, welche als Sankt-Lamberturs-Quelle benannt wird.

Bad Schönborn


1971
Aus den ehemalig selbständigen Gemeinden Bad Mingolsheim und Bad Langenbrücken entsteht im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform der Kurort Bad Schönborn.


1972
Die Sankt-Lambertus-Quelle wird dem Thermal-Betrieb übergeben und ist bis heute als „Thermarium“ eine wichtige Erholungsstätte in Bad Schönborn.


2001
Es werden partnerschaftliche Beziehungen zu den Gemeinden Niederbronn-les-Bains (Elsass,Frankreich) und Kiskunmajsa (Ungarn) geknüpft, die bis heute anhalten.
 

Bürgermeister von Bad Schönborn

  • Walter Bender (Amtszeit 1971 bis 1995)
  • Rolf Müller (Amtszeit 1995 bis 2011)
  • Klaus Detlev Huge (Amtszeit 2011 bis heute)

Die Wappen der Gemeinde

In der Wappenkunde oder Heraldik werden die Wappen immer aus der Sicht des Schildträgers beschrieben. Dadurch erscheint die Erklärung dem Betrachter seitenverkehrt.

wappen_langenbruecken wappen_bad_schoenborn wappen_mingolsheim

In Rot ein von vier achtstrahligen goldenen Sternen begleiteter goldener Haken mit der Spitze nach links.

Das Hauptsymbol weist dabei auf einen Bischofsstab hin, denn seit 1252 waren es die Bischöfe von Speyer, die in dieser Region das „Sagen“ hatten. Die 4 goldenen Sterne könnten zur Ausschmückung des Wappens gedient haben.







Flagge: Gelb / Rot

Verleihung: Innenministerium
Baden-Württemberg 28.09.1956

In Blau ein nach links versetzter zweischaliger silberner Brunnen mit silberner Wasserfontäne, im rechten oberen Eck ein goldener Schild, darin ein blaugekrönter roter Löwenrumpf.

Die Farben silber und blau
entsprechen dabei der Tingierung des Speyerer Wappens, zu dessen Territorium beide Ortsteile seit dem 13. Jahrhundert gezählt haben. Während der Brunnen das Heilbad versinnbildlicht, stellt der Löwenrumpf ein Auszug aus dem Stammwappen der Grafen von Schönborn dar.

Flagge: Weiß / Blau

Verleihung: Innenministerium Baden-Württemberg 13.03.1975

In Blau eine silberne Muschel über zwei nebeneinanderliegenden an den Außenseiten geöffneten silbernen Ringen, die auf den heiligen Rochus hindeuten, der damit als Ortspatron in den Wappen eingegangen ist. Die Ringe symbolisieren die Gefängnisringe des heiligen Rochus, der als Wallfahrer und „Pestheiliger“ in seiner Heimatstadt Montpellier in Südfrankreich gefangen gehalten wurde.

Bei der Muschel könnte es sich um eine „Pilgermuschel“ handeln.


Flagge: Weiß / Blau

Verleihung: Innenministerium  Baden-Württemberg 24.07.1957